BEHANDLUNGSSPEKTRUM | KINDER | HÖRSTÖRUNGEN

Störungen des Gehörs können vielfältige Folgen für das Sprechen haben, weil man weder die eigene Sprache noch die der anderen richtig hören kann. Symptome einer Hörstörung können sein:
Undeutliches Sprechen, Näseln, fehlerhafte Stimmgebung, Probleme mit der Grammatik, begrenzter Wortschatz, falsche oder monotone Sprachmelodie.
Hörstörungen führen häufig zu auffälligen Verhaltensweisen, bei Kindern z. B. zu permanenter Unruhe oder dem Rückzug von Freunden und Bekannten. Die Kommunikationsfähigkeit kann entscheidend beeinträchtigt sein.
Ursachen von Hörstörungen können äußere Einwirkungen sein wie Unfälle und Verletzungen. Oft sind Hörstörungen vererbt oder krankheitsbedingt. Röteln der Mutter während der Schwangerschaft, chronische Mittelohrentzündungen im Kleinkindalter oder ein Sauerstoffmangel während der Geburt können ernsthafte Hörprobleme verursachen, die ärztliche und sprachtherapeutisch Behandlung erforderlich machen.

Die logopädische Therapie beginnt nach der Überweisung durch einen Facharzt. In vielen Fällen sind gehörgestörte Menschen bereits mit technischen Hilfsmitteln ausgestattet, bevor sie zum Logopäden kommen (Hörgerät und/ oder Cochlea Implantat). Beide bedürfen von Beginn an der Begleitung durch intensive logopädische Behandlung, wenn ihre Potenziale voll ausgeschöpft werden sollen. Bei der Therapie von Hörstörungen sind die Methoden der sprachtherapeutischen Arbeit insbesondere dann erfolgreich, wenn die Kooperation mit HNO-Facharzt und Pädaudiologie eng und auf Dauer angelegt ist.

Oberstes Ziel der Behandlung von Kindern mit Hörstörungen ist die individuell mögliche, optimale Kommunikations- und Dialogfähigkeit. Sie ergibt sich aus den technischen, medizinischen und logopädischen Behandlungsmöglichkeiten. Die Sprachtherapie verfügt dabei über ein breites Spektrum an Methoden und Verfahren, um Verbesserungen zu erreichen.

Vor allem bei hörgeschädigten Kindern können Erfolge in der Aussprache, dem Satzbau, der Wortschatzerweiterung und dem gesamten Sprachvermögen durch entsprechende Spiele und Übungen erreicht werden. Eine Vertiefung der auditiven Wahrnehmung ist bei jüngeren und älteren Betroffenen möglich. Bei jeder Behandlung von Hörstörungen gilt das Prinzip: Je eher damit begonnen wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten.

Die Dauer der logopädischen Therapie muss sich aus dem Störungsbild, den ärztlichen Behandlungsabläufen und den logopädischen Behandlungsmöglichkeiten des einzelnen Patienten erschließen lassen. Dazu können keine allgemeinen Richtlinien, sondern nur individuelle Zeit- und Therapiepläne erstellt werden.

Für die Therapie von Hörstörungen empfiehlt sich in jedem Fall ein vielseitiger Ansatz für alle Betroffenen. Bei Kindern und Jugendlichen führen spielerische Methoden und Ansätze, die eher bei LogopädInnen als bei Ärzten angesiedelt sind, zu besseren Ergebnissen, weil sie deren Motivation und Mitwirkung verstärken.

Hörstörungen verursachen bei vielen Menschen negative Stimmungen wie Depressionen, Pessimismus und Apathie. Diese psychischen Negativfaktoren müssen in jedem Therapieplan und -ansatz berücksichtigt und angemessen bearbeitet werden.

Die Förderung der Motivation ist eine zentrale Basis jeder Therapie. Dabei sollten die Betroffenen ihr Hörproblem in seiner tatsächlichen Form erkennen und akzeptieren, um daraus mit Hilfe der TherapeutInnen eine Gegenstrategie zu entwickeln und umzusetzen, die wesentliche Verbesserungen bringt. In alle Schritte der logopädischen Therapie sollten die näheren Angehörigen einbezogen werden.

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