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Heidelberger Elterntraining zur Förderung von Mehrsprachigkeit

Ziele
Hauptanliegen des „Heidelberger Elterntraining zur Förderung von Mehrsprachigkeit“ (Buschmann) ist die Befähigung der Eltern zu einer alltäglichen Unterstützung ihrer Kinder in der mehrsprachigen Entwicklung. Denn die Familie spielt als wichtigste Bildungs- und Sozialisationsinstanz eine entscheidende Rolle für eine gelingende Mehrsprachigkeit mit guten Kenntnissen in den Muttersprachen und im Deutschen.

 

Zielgruppe
Primäre Zielgruppe sind Eltern mit Migrationshintergrund sowie andere Bezugspersonen, die in der mehrsprachigen Entwicklung der Kinder eine Rolle spielen. Aufgrund der sehr praktisch ausgerichteten Workshops können diese auch von Personen mit einer geringen schulischen Bildung bzw. geringen Deutschkenntnissen besucht werden. Zudem werden MultiplikatorInnen mit anderen Muttersprachen ausgebildet und das Material in verschiedene Sprachen übersetzt. Damit soll allen interessierten Eltern ein erfolgreiches Lernen ermöglicht werden.

Die Workshops sind sowohl für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern, als auch von Kindern im Vorschul- oder Schulalter durchführbar. Selbstverständlich müssen diese an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden und nicht jedes Thema ist für jede Elternschaft relevant.

Zeitumfang
Die Elternworkshops sind für eine Dauer von etwa 90 Minuten konzipiert.

Gruppenzusammensetzung
Eine günstige Teilnehmerzahl sind 10 Personen, da ein interaktives Arbeiten mit aktivem Wissenserwerb, gemeinsamem Austausch und dem Erlangen praktischer Handlungskompetenz im Vordergrund steht.

Praktische Organisation
Eine an den Workshops interessierte Kita, Schule oder andere Institution lädt in Frage kommende Eltern persönlich zum Workshop ein und erinnert diese am entsprechenden Tag. Dieses Vorgehen verbunden mit der Wahl einer günstigen Uhrzeit hat bisher stets zu einer ausreichenden Zahl an Interessenten geführt.

Inhalte
Die Workshops bauen inhaltlich und methodisch auf dem evaluierten „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung“ (Buschmann, 2011) auf. Wesentliche Elemente, wie das Verstehen der eigenen Rolle für den Spracherwerb des Kindes, das Erlernen einer sprachförderlichen Grundhaltung als Basis für fast jede Interaktionssituation, das Üben einer dialogischen Bilderbuchbetrachtung (nach Buschmann, 2011), wurden für die Zielgruppe adaptiert (Inhalte vereinfacht, Einsatz von Piktogrammen, Bild- und Videomaterial).
Das Besondere ist, dass die einzelnen Workshops prinzipiell inhaltlich aufeinander aufbauen, jedoch auch für sich alleinstehend durchgeführt werden können. In der praktischen Umsetzung hat sich dies als notwendig erwiesen, weil es den Eltern aus der fokussierten Zielgruppe aus unterschiedlichen Gründen nicht so gut gelingt, fortlaufende Termine zu realisieren.

Zu den Inhalten gehören u.a. folgende Themen:

  • Erwerb von Wissen über den Spracherwerb
  • Sensibilisierung für ihre wichtige Rolle im Spracherwerb des Kindes
  • Wichtigkeit eines Konzepts der Sprachennutzung in der Familie
  • Erkennen täglich wiederkehrender Sprechanlässe und Nutzung dieser (Frühstück, Begegnung am Nachmittag, Abholsituation in der Kita usw.)
  • Erkennen zusätzlicher Sprechanlässe in „stressfreien“ gemeinsamen Momenten, z.B. beim Shoppen, Eis essen, Fußball spielen
  • Den Deutscherwerb durch eigenes Vorbild unterstützen
  • Vertraut werden mit Bilderbüchern und Nutzung dieser zum Gespräch
  • Spaß beim Vorlesen und Schulung wichtiger Basiskompetenzen für die Schule

Ein Beispiel: Workshop „Mehrsprachigkeit als Chance“
Im Workshop „Mehrsprachigkeit als Chance“ werden mit den Eltern Mythen zum mehrsprachigen Aufwachsen reflektiert, z. B. mehrsprachige Kinder sprechen später als einsprachige Kinder, Eltern sollten unbedingt Deutsch mit ihren Kindern sprechen. Denn für den Erfolg der Mehrsprachigkeit ist ein entsprechender Umgang mit den Sprachen im familiären Kontext unerlässlich (De Houwer, 2009). Dieser Workshop wurde in ähnlicher Form bereits seit 2010 als ELIMAR (Elterninformation zu Mehrsprachigkeit als Ressource; Bockmann, Machmer & Buschmann, 2012) in „Rucksack-„ und Griffbereitgruppen“ umgesetzt und evaluiert. Es zeigte sich, dass 90 % der teilnehmenden Eltern mit diesem Format zufrieden oder sehr zufrieden waren. Alle würden diesen Workshop weiterempfehlen. Die Teilnahme führte zu einem signifikanten Anstieg der subjektiven Informiertheit. Ebenfalls erfolgreich fand die Durchführung im Rahmen der MAUS Studie in Hessen statt (Sachse, 2015). Hierbei ergänzte dieser Elternworkshop das Heidelberger Interaktionstraining, an welchem die pädagogischen Fachkräfte teilnahmen.

Weitere Informationen erhalten sie beim Heidelberger Elterntraining » www.heidelberger-elterntraining.eu

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